Die Chronik der Burg Altena

Die Burg Altena blickt auf eine sehr interessante und ganz besondere Geschichte zurück. Denn anders als viele mittelalterliche Burgen wurde sie vor gut 100 Jahren auf wenigen Gebäude- und Mauerresten wieder aufgebaut. Die Wurzeln dieser Mauern reichen vermutlich bis in die Zeit um das Jahr 1100 zurück. Doch lesen Sie selbst: Wir haben Ihnen hier die spannende Chronik der Burg zusammengestellt. 

Um 800

Vereinzelt kann im märkischen Sauerland für die Zeit um 800 der Beginn der Eisenverhüttung in Rennfeuern nachgewiesen werden. Vom 11. bis zum 13. Jahrhundert erfahren die Rennöfen eine weite Verbreitung. Seit dieser Zeit zählt das märkische Sauerland zu den bedeutenden Eisen erzeugenden und weiter verarbeitenden Regionen Deutschlands und Europas.
Ab etwa 1250 werden die Rennfeuer und -öfen durch die wesentlich effektiveren und ergiebigeren Floßöfen, die bereits die Wasserkraft nutzen, ersetzt. Die Vermutung liegt nahe, dass die Burg Altena während der Blütezeit der Rennöfen in das fernab der wichtigen mittelalterlichen Handelswege gelegene märkische Sauerland gebaut wurde, um das wichtige Eisengewerbe zu schützen und zu nutzen.  
 

Um 1000

Levold von Northof erzählt in seiner 1357/58 entstandenen Chronik der Grafen von Altena eine Sage zur Gründung der Burg Altena, die die Entstehung des Wehrbaus auf die Zeit Kaiser Ottos III. (seit 983, gest. 1002) datiert. Zwei vom Kaiser sehr geschätzte Brüder aus dem Geschlecht der römischen Orsini seien nach Deutschland gekommen. Im Vertrauen auf die Macht und die Gunst des Kaisers kauften sie demnach ein Herrschaftsgebiet und begannen einen Berg zu befestigen, der Wolfseck genannt wurde.
Der Graf von Arnsberg habe versucht, den Bau der Burg mit Waffengewalt zu verhindern, sei jedoch nicht in der Lage gewesen, den festen und schwer zu erobernden Ort einzunehmen. Ihm zum Trotz sei die Stelle Altena, das heißt all zu nah, genannt worden. Anschließend hätten die Brüder auch die Burg Altenberg gegründet und eine Zeitlang beide Burgen gleichzeitig besessen. Von diesen beiden Brüder sollen die Grafen von Berg und die von der Mark und ihre Grafschaften ihren Anfang genommen haben.
Der von Levold von Northof genannte frühe Zeitpunkt der Errichtung der Burg Altena ist als unwahrscheinlich anzusehen und kann weder mit Quellen noch mit baulichen Befunden noch mit Ausgrabungser- gebnissen untermauert werden. Zudem gehen alle fundierteren Genealogien davon aus, dass die Grafen von Altena von den Grafen von Berg abstammen und nicht umgekehrt.   

 

Um 1108

Eine zweite sagenhafte Überlieferung zu den Ursprüngen der Burg und der Grafen von Altena schätzt der westfälische Historiker Johann Diederich von Steinen 1755 als plausibler ein. Danach stammen die Grafen von Altena von Theodericus, dem Sohn eines Grafen von Kleve und Teisterband ab, der zur Zeit Kaiser Ludwig des Frommen (814-840), ein Castell Altena in den Niederlanden erworben und sich danach Graf von Altena genannt habe.
Um 1108 sollen die Brüder Adolf und Eberhard, zwei Nachkommen aus diesem Hause, von Kaiser Heinrich V. für treue Dienste auch ein Stück Land im märkischen Sauerland erhalten haben. Auf dem Berg Wulfseck bauten sie eine Burg , die sie anfangs Wulfeshagen, später aber Altena nannten, um ihren traditionellen Geschlechternamen zu festigen und gleichzeitig zum Ausdruck zu bringen, die Burg sei dem Grafen von Arnsberg all zu nahe.   


1122/25

"Adolphus comes de Altena", mit ziemlicher Sicherheit identisch mit Graf Adolf IV. (seit 1106, gest. 1161) von Berg, urkundet als erster Zeuge in der Gründungsurkunde des Klosters Cappenberg. Adolf IV. war nach H. Grote (1877), Norbert Reimann (1973), Eberhard Fricke (1977 u. 1981), Ernst Dossmann (1983) und Pia Ersfeld (1996) mit Adelheid, der Tochter des Grafen Friedrich von Arnsberg, verheiratet, und könnte möglicherweise durch diese Verbindung in den Besitz des Altenaer Gebietes gekommen sein.
Nach den Stammtafeln von Wilhelm Karl von Isenburg (1936) und den Europäischen Stammtafeln von Detlev Schwennicke (1978) war Adolf IV. hingegen seit 1125 mit Irmgard von Schwarzenberg-Sponheim verheiratet, der Tochter des Hallgrafen Engelbert, einer Verwandten von Engelbert I., Erzbischof von Köln, der wiederum Lehnsherr des Grafen von Arnsberg war. Die Cappenberger Urkunde ist aber nur als Abschrift aus dem 15. Jahrhundert erhalten, und ihre Echtheit ist umstritten.   
 

1161

Eine aus der in den Europäischen Stammtafeln veröffentlichte Genealogie der Grafen von Arnsberg und der von Pia Ersfeld aufgestellten Stammtafel abgeleitete These geht ebenfalls davon aus, dass das Altenaer Gebiet dem Einfluss der Grafen von Arnsberg unterstand. Demnach ist das Altenaer Erbe 1160 durch den Lehnsherrn, den Erzbischof von Köln, an Adelheid von Arnsberg gefallen, der Tochter von Graf Gottfried I. von Cuyk und Ida (Jutta) von Arnsberg.
Nach den Isenburg'schen Stammtafeln und der ebenfalls in den Europäischen Stammtafeln publizierten Genealogie der Grafen von Berg war Adelheid von Arnsberg allerdings die Tochter des Grafen Heinrich von Arnsberg-Rietberg. Unumstritten ist jedoch, dass Adelheid von Arnsberg seit 1161 mit Graf Eberhard I. von Berg (seit 1152, gest. 1180) verheiratet war. Spätestens mit ihm, einem Sohn von Adolf IV. von Berg, beginnt mit Sicherheit die Linie der Grafen von Altena. Er zeichnet seit 1161 als Graf von Altena und soll dort einen dauerhaften Wohnsitz gehabt haben.   

 

1173

Eberhard I. teilt 1173 das Erbe unter seinen Söhnen Arnold und Friedrich I. auf, die sich beide Grafen von Altena nennen. 1180 stirbt Eberhard I. als Laienbruder im Kloster Altenberg. Angeblich soll die Burg in der Zeit von 1173 bis 1200 Ganerbenburg gewesen und zur Geschlechterburg ausgebaut worden sein. Friedrich I. (seit 1173, gest. 1199) kauft 1170 die Herrschaft Mark bei Hamm und verlegt seinen dauerhaften Wohnsitz auf den Oberhof Mark am Hellweg, einer der wichtigsten Handelsstraßen des Mittelalters.
Später wird die Grafschaft Altena in Grafschaft Altena-Mark, schließlich nur noch in Grafschaft Mark umbenannt. Arnold (seit 1173, gest. 1209) zieht nach Hattingen auf die Isenburg. Allerdings sollen sie sich beide noch Grafen von Altena genannt sowie ihren Stammsitz weiter in Altena gesehen haben. Angeblich unterhielten beide Mannschaften und Wohnsitze auf der Burg Altena; die wichtigen Akten und Urkunden sollen auch weiter dort gelagert worden sein.
Die Besitzungen werden in eine an und südlich der Ruhr gelegene Hälfte und in die Hellwegzone geteilt. Bewohnt wird die Burg Altena, die ihren Status als Stammburg verliert und zur Amtsburg wird, seitdem auf Dauer nur von Drosten und Verwaltern, zeitweise auch von gräflichen Nebenlinien. Die Grafen selbst kommen nur noch vorüber gehend nach Altena.   

1225 

Graf Friedrich II. von Altena und Isenberg, Sohn von Arnold von Altena, ermordet seinen Onkel Erzbischof Engelbert von Köln bei einem Überfall in der Nähe von Gevelsberg. Friedrich fällt in "Acht und Bann" und wird 1226 hingerichtet.
Der Isenberger Zweig der Familie wird darauf hin quasi aufgelöst. Es kommt zur Wiedervereinigung der Grafschaft Altena-Mark, indem die Besitzungen der Isenberger Linie an Graf Adolf I. von Altena (seit 1199) und von der Mark (seit 1202, gest. 1249), Sohn des Grafen Friedrich I. von Altena, fallen. Nur Dietrich, der Sohn Friedrichs II., kann später einen kleinen Teil seines Erbes zurück erobern, unterstützt von seinem Onkel, Herzog Heinrich von Limburg aus den Niederlanden. Dietrich wird erster Graf von Limburg (Hohenlimburg), dessen Familie von Limburg-Stirum bis heute fort lebt.   
 

1249-1262

Für diese kurze Zeit gibt es wieder einen Grafen von Altena. Adolf I. teilt sein Erbe 1249 unter seinen Söhnen Engelbert I. von der Mark (seit 1249, gest. 1277) und Otto von Altena (seit 1249, gest. 1262) auf. Otto erhält die südlichen Landesteile und wohnt offenbar auch auf der Burg Altena. 1262 stirbt er ohne Erben.   
 

1323

Seit längerer Zeit gibt es Fehden zwischen dem Grafen von der Mark und dem Bischof von Münster. Der Streit eskaliert und Graf Engelbert II. (seit 1308, gest. 1328), Enkel von Engelbert I. und Sohn von Eberhard I. von der Mark (seit 1277, gest. 1308) gelingt es, den Bischof samt seiner Gefolgsleute drei Tage nach Pfingsten fest zu nehmen und auf die Burg Altena zu bringen, wo sie den ganzen Sommer über bleiben müssen. Erst im November kann der Bischof das nötige Lösegeld auftreiben, um sich freizukaufen.   
 

1328-1347

Unter Graf Adolf II. (seit 1328, gest. 1347), Sohn von Engelbert II., wird die geschickte und kraftvolle Bündnispolitik der Grafen von der Mark gefestigt. Vor allem aber erweitert er das Herrschaftsgebiet durch die Heirat mit Margarete von Kleve gezielt um niederrheinische und niederländische Gebiete.   


1368

Die Schwanenburg in Kleve wird neuer Residenz- und Regierungssitz der Grafen von Kleve und Mark.   
 

1417

König Sigismund von Deutschland (seit 1410, gest. 1437) spricht den Grafen von Kleve und Mark den Herzogstitel zu, den die nachbarlichen Verwandten von Jülich-Berg zu diesem Zeitpunkt schon tragen.   
 

1455

Die Burg Altena, längst nur noch Amtssitz von Drosten, brennt ab und wird, möglicherweise zunächst nur notdürftig, wieder aufgebaut.   

 

1521

Die Heirat mit Maria von Jülich-Berg bringt Johann III.1510 zunächst das Anrecht auf die Herzogtümer Jülich, Berg und die Grafschaft Ravensberg ein. Als 1521 die Regentschaft von Johann II. (seit 1481, gest. 1521) auf Johann III. übergeht, sind die Territorien Mark - einschließlich der Stadt Soest -, Ravensberg, Kleve, Jülich und Berg vereinigt. Johann III. (seit 1521, gest. 1539), den man den Friedfertigen nennt, ist nun Herzog von Kleve, Jülich und Berg, Graf von der Mark und Ravensberg. Es entsteht ein Reich, das sich über weite Teile des heutigen Landes Nordrhein-Westfalen und über einige Gebiete der heutigen Niederlande ausgedehnt.   
 

1609

Johann Wilhelm (seit 1592, gest. 1609), der letzte Graf von der Mark, zugleich Herzog von Kleve, Jülich, Berg und Graf von Ravensberg, stirbt kinderlos. Als Folge eines kaiserlichen Privilegs von 1546 sind die Schwestern von Johann Wilhelm, und damit auch deren Kinder, erbberechtigt. Um das Erbe streiten sich im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit vor allem der Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg (1572-1619) und der Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Neuburg (1578-1653).
Johann Sigismund ist verheiratet mit Anna (1576-1625), einer Tochter von Maria Eleonore (1550-1608), die wiederum eine Schwester von Johann Wilhelm war. Wolfgang Wilhelm ist verheiratet mit Anna (1552-1632), der zweiten Schwester von Johann Wilhelm.
Die beiden Parteien besetzen das Territorium militärisch und einigen sich 1609 im "Dortmunder Rezess" zunächst darauf, das Land bis zur gütlichen oder rechtlichen Entscheidung über die Erbfrage gemeinsam zu verwalten. Mit dem Einrücken der Brandenburger erhält die Burg Altena eine kleine Besatzung bzw. Garnison.   


1613/1666

Vier Jahre später kommt es zu Auseinandersetzungen, die eine Teilung des Herrschaftsgebiets zur Folge haben. Nach dem Xantener Vergleich von 1613 fallen die Herzogtümer Jülich und Berg an den Pfalzgrafen von Neuburg. Der Kurfüst von Brandenburg erhält das Herzogtum Kleve und die Grafschaften Mark und Ravenberg. Erst nach dem Dreißigjährigen Krieg, im Erbvergleich zu Kleve von 1666, einigen sich Brandenburg und Pfalz-Neuburg endgültig vertraglich auf die bereits 1613 vollzogene Verteilung des Territoriums.
Große Bedeutung für die deutsche Geschichte erlangt Anna, die Frau von Johann Sigismund. Durch ihre Erbschaftsansprüche erhält das Haus Brandenburg nicht nur die westlichen Landesteile Kleve, Mark, und Ravensberg, sondern auch, weil ihre Eltern keine weiteren Erben hatten, das Herzogtum Preußen, denn Maria Eleonore war mit dem Herzog Albrecht von Preußen verheiratet.   
 

1647

Friedrich Wilhelm I. von Brandenburg (seit 1640, gest. 1688), auch der Große Kurfürst genannt, hält sich im Dezember 1647 für zwei Tage in Altena auf und empfängt im Zusammenhang mit den in Münster stattfindenden Friedensverhandlungen zur Beendigung des Dreißigjährigen Krieges mehrere Gesandte.   
 

Um 1670

Auf der Burg Altena wird ein Invalidenhaus eingerichtet. Soldaten, die auf Grund von Alter oder Verwundung kampfunfähig sind, werden auf der Burg als "Besatzung" untergebracht. Wie lange das Invalidenhaus Bestand hatte, lässt sich nicht mehr ermitteln.   
 

Um 1690

Abraham Begeyn, seit 1688 Hofmaler in Berlin, fertigt eine große Zeichnung der Burg Altena an.  

 

1733

Nach dem Verlust ihrer wehrtechnischen Bedeutung durch die Weiterentwicklung der Feuerwaffen verfällt die Burg Altena langsam. Das Generaldirektorium in Berlin schlägt vor, zum Erhalt der Burg Altena, die von den Preußen als Stammburg der mütterlichen Linie angesehen wird, 1000 Thaler zu bewilligen. Der preußische König Friedrich Wilhelm I. (seit 1713, gest. 1740) lehnt ab mit der Bemerkung "Nit ein Kreuzer".
 

1766

Auf der Burg Altena wird das Criminalgericht für die Grafschaft Mark unter der Leitung des Criminalrichters Castringius eingerichtet.   
 

Um 1770

Der Kommandant der Burg Altena, von Vogel (seit 1755), klagt, das Dach sei verfallen, er sei der Witterung ausgesetzt, in seinem Schlafzimmer usw. seien Regen, Schnee und Sturm.   1770 Die Kammer in Hamm schlägt dem Generaldirektorium in Berlin vor, man möge überlegen, ob es nicht sinnvoll sei, das Schloss zu verkaufen. Das zu dieser Zeit dort befindliche Gefängnis solle dann nach Hamm verlegt werden. 
 

1771

Die preußische Garnison auf der Burg Altena wird aufgelöst. Die Stadt Altena kauft die Teile der Burg, die nicht vom Criminalgericht und Gefängnis belegt werden, für 800 Reichsthaler.
 

1771/75

Die Stadt Altena richtet ihren Teil der Burg als Waisen- und Armenhaus ein. Der andere Teil dient weiterhin als Gefängnis und wird besser gesichert. Insbesondere ist hier der Richter Castringius zu nennen, der sich stark für den Erhalt des Criminalgerichtes für die Grafschaft Mark und des Gefängnisses in Altena einsetzt. Als Gefängnis dient nicht mehr das Verlies im Erdgeschoss des Bergfrieds, sondern die Stockwerke im Turm und die so genannte Frauenkammer unter dem Kapellegebäude.
 

1778

Die Armenspeisung auf der Burg Altena beginnt. Das Leben in diesem Armenhaus, in dem alte Menschen, Behinderte, Epileptiker, Waisen usw. untergebracht, aber nicht gepflegt werden, scheint sehr eintönig verlaufen zu sein. Vor allem sollen die Menschen dort zur Arbeit angehalten worden sein; die einzigen Unterbrechungen dieser Tätigkeiten seien verschiedene tägliche Andachten und das gemeinsame Essen gewesen.   
 

1797

Der Altenaer Nadelfabrikant und Bürgermeister Johann Caspar Rumpe erhält die Erlaubnis, auf der Burg Altena Steine aus der "Alten Kirche", mit der wahrscheinlich die Burgkapelle gemeint war, zu entfernen und zum Bau seines Wohnhauses zu nutzen.   
 

1811

Unter Napoleon wird das Criminalgericht und Gefängnis auf der Burg Altena aufgelöst und nach Werden verlegt.   
 

1834/35

Oberpräsident Vincke beauftragt Bauinspektor Ritter, Pläne für einen Wiederaufbau der mittlerweile stark verfallenen Burg Altena zu erarbeiten. Die Pläne werden 1835 fertiggestellt und zeigen einen am neugotischen Stil des englischen Castles orientierten Neubau, der wenig mit der ursprünglichen mittelalterlichen Burganlage zu tun hat. Der Geldmangel des preußischen Königshauses führt zum Scheitern dieser Pläne.
 

1835

Im "Wochenblatt für den Kreis Altena" regt ein anonymer "Kosmopolit", hinter dem sich wahrscheinlich ein Assessor Surmann verbirgt, eine erste Idee an, um die Burg Altena herum einen Spazierweg anzulegen. Die Finanzierung soll durch freiwillige Spenden erfolgen. Da der von der Schriftleitung der Zeitung gezeichnete Beitrag in Höhe von 15 Silbergroschen der einzige bleibt, muss dieser Plan fallen gelassen werden.
  

Um 1840

Das Armenhaus auf der Burg Altena wird aufgelöst.    1842 Die Stadt Altena bietet dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. (seit 1840, gest. 1861) ihr Eigentum an der Burg Altena als Geschenk an. Durch Allerhöchste Kabinetts-Ordre aus Brühl erklärte sich der König bereit, das Geschenk, zu dem auch der Burgberg gehört, anzunehmen. Die Verwaltung von Burg und Burgberg wird dem Hausministerium bzw. dessen Abteilung für Domänen und Forsten unterstellt.
  

1843-1852

Auf Vorschlag der Regierung in Arnsberg bestimmte der König Friedrich Wilhelm IV. u. a., dass die Umgebung des Schlosses zur Benutzung des Publikums mit Pflanzungen und Wegen verschönert werden solle. Gartendirektor Maximilian Friedrich Weyhe in Düsseldorf soll einen Plan zu diesen Promenaden entwerfen und die Pflanzungen aus wilden, einheimischen Holzarten anlegen, jedoch alle Erdarbeiten vermeiden, um möglichst viel Kosten zu sparen. Weyhe, der auch den Düsseldorfer Hofgarten geschaffen hat, plant die Parkanlage als sein letztes Werk, dessen Ausführung er nur noch teilweise begleiten kann, da er 1846 stirbt. Sein Sohn J. C. Weyhe führt die Arbeiten fort und vollendet sie 1852. Da die Parkanlage aber schon seit den 1860er-Jahren nicht mehr kontinuierlich gepflegt wird, verwildert sie. Seit 1999 wird sie teilweise rekonstruiert.   

1856-1907

Die Burg Altena wird dem Johanniterorden widerruflich zur unentgeltlichen Nutzung als Krankenhaus überlassen. Das Krankenhaus wird erst 1907, als der Wiederaufbau der Burg beginnt, von der Burg in ein neues Gebäude in der Stadt verlagert.
 

1906

Der Altenaer Landrat Fritz Thomée beabsichtigt, die Burg Altena anlässlich des 300. Jubiläum der Zugehörigkeit der Grafschaft Mark zu Brandenburg-Preußen wieder aufbauen zu lassen. Er beauftragt den Aachener Architekturprofessor Georg Frenzen, Pläne zum Wiederaufbau der Burg Altena vorzulegen. Im Dezember 1906 legt Frenzen die Pläne vor.
 

1907-1914

Nachdem der zu diesem Zweck gegründete Märkische Burgverein rund 600.000 Goldmark an Spenden für den Wiederaufbau gesammelt hat, wird 1907 mit der Baumaßnahme begonnen. Über die Art und Weise der Rekonstruktion gibt es eine hart geführte Debatte, in der sich Thomée und Frenzen gegen Architektur- und Kunsthistoriker durchsetzen, die u. a. von dem Hagener Fabrikanten und Mäzen Karl Ernst Osthaus angeführt werden. Die kritisierte historistische Überformung der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Architektur ist 1914 bis auf den unteren Torbau und die Vorburg abgeschlossen.
 

1914

In den Räumlichkeiten der Burg Altena wird von Richard Schirrmann und Wilhelm Münker die erste ständige Jugendherberge der Welt eingeweiht. Sie ist die Keimzelle der internationalen Jugendherbergsbewegung. Ihre Räumlichkeiten sind heute noch im Originalzustand als Museum Weltjugendherberge zugänglich. In der Vorburg existiert zudem immer noch eine vom DJH geführte Jugendherberge.
 

1916

Die Verlagerung des bereits 1875 als ältestes regionalgeschichtliches Museum Westfalens gegründeten Süderländischen Museums auf die Burg Altena wird 1916 abgeschlossen. Die Burg wird nun auch in den zum Museum der Grafschaft Mark umgestalteten Teilen zur Besichtigung frei gegeben. Mit der bereits vorhandenen Jugendherberge und der Burggastronomie bilden die Museen einen Dreiklang, der immer noch aktuell ist. Dieses Umnutzungskonzept führt dazu, dass die Burg Altena zu einem der beliebtesten Ausflugsziele im Sauerland wird und diese Position bis heute behaupten konnte.
 

Um 1930-1988

Die Museen auf der Burg Altena erleben eine Reihe von Hinzufügungen und Teilüberarbeitungen. In den 1930er-Jahren wird das Geologische Sauerlandmuseum integriert. Es folgt eine archäologische Sammlung. Ende der 1950er-Jahre werden die im Originalzustand erhaltenen Räumlichkeiten der ersten Jugendherberge der Welt zu Museumsräumen erklärt. 1960 wird das Deutsche Schmiedemuseum eingeweiht, das später in Märkisches Schmiedemuseum umbenannt wird. 1965 wird im Kommandantenhaus der Burg das Deutsche Drahtmuseum gegründet. 1984 eröffnet Bundespräsident Carstens das Deutsche Wandermuseum. 1988 wird ein Erzgebirgisches Heimatmuseum vertraglich vereinbart, das zunächst durch jährliche Sonderausstellungen an die Öffentlichkeit tritt.
 

1994

Die Neugliederung der Museen beginnt mit dem Umzug des Deutschen Drahtmuseums in ein rund 300 m unterhalb der Burg gelegenes ehemaliges Schulgebäude. Der neue Standort verfügt über ausreichend viel Ausstellungsfläche, um das Thema Draht angemessen darzustellen. 1999 wird das Deutsche Drahtmuseum zu einem modernen Erlebnismuseum umgestaltet.
 

2000

Nach halbjähriger Schließung eröffnen die Museen Burg Altena mit komplett neu konzipierten besucher- und erlebnisorientierten Dauerausstellungen. In das deutlich regionalgeschichtlicher ausgerichtete Museum der Grafschaft Mark werden auch die Bestände des Märkischen Schmiedemuseums, des geologischen Sauerlandmuseums und der archäologischen Abteilung zu einer spannenden Zeitreise durch die Geschichte des märkischen Sauerlandes zusammengefasst. Das Deutsche Wandermuseum und das Erzgebirgische Heimatmuseum existieren nicht mehr. Das Thema Wandern bleibt aber durch eine Aufwertung des Museums Weltjugendherberge wichtig.

Wichtige Infos

Burg Altena

Öffnungszeiten

Montag:
Ruhetag, an Feiertagen ist montags jedoch geöffnet.
Dienstag - Freitag:
9.30 Uhr - 17.00 Uhr
Samstag, Sonntag
& Feiertag:

11.00 Uhr - 18.00 Uhr

 

Erlebnisaufzug

Öffnungszeiten

Montag:
Ruhetag, an Feiertagen ist montags jedoch geöffnet.

Dienstag - Freitag:
9.00 Uhr - 17.30 Uhr


Samstag, Sonntag, Feiertag:
10.00 Uhr - 18.30 Uhr

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